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Mann sein

Silvio wird ein Mann
Silvio wird ein Mann

Lange habe ich mich geweigert ein Mann zu werden, zu kurz war die Jugend, immer Flausen und Dummheiten im Kopf, keine Verantwortung übernehmen wollen, die Konsequenzem nicht sehen wollen, andere verletzt und belogen, nicht gewusst was ich wollte, mal so, mal so. 


Immer im gleichen Trübsaal bewegt, der gleiche Alltag, mich nicht wirklich gekannt, nicht mit mir auseinandergsetzt, mit meiner Natur, mit meinem Innern. Wo muss ich für mich eingestehen, was will ich, was muss ich kommunizieren. Auch nicht mit meinem Gegenüber auseinandergesetzt, was will meine Frau, wie ist ihre Natur, was braucht sie zum wachsen, wie kann sie ihre Weiblichleit entfalten. Was muss sie wissen über mich, wie kann unsere Beziehung wachsen. 


Dann, unvermeindliche dumme Taten und eine Frau, die mich aus dem Alltag reissen, mich dazu bewegen, alles zu hinterfragen, mich zu hinterfragen, meine Sexualität, mein Wissen, wer bin ich, was will ich, wie will ich leben, welche Beziehungsformen gibt es noch, was geschieht da draussen noch alles. 


Wieder frei auf dem Beziehungsmarkt, was braucht es mit über 30 Jahren, wie sollte ich sein, wie sind die gleichaltrigen oder älteren Frauen, wie ticken die, wie komme ich gut an, ah, die Frauen sind Femininer geworden, tolle Frauen, aber sie wollen einen Mann, ein Mann der weiss, was er will, wirklich ein MANN. Also beginne ich zu Fragen, was macht ein Mann aus, was hat früher der Mann gemacht, was macht den Mann männlicher. 


Habe begonnen an mir zu arbeiten, mache Männerarbeit, gehe in die Natur, befasse mich mit Holzhacken, Feuer machen, Männersachen halt. Setze mich mit der Natur der Frau auseinander, der Polarität zwischen Mann und Frau, Tantra, Tantramassage, analysiere, fühle und erlebe. 


Alles geht schnell, hier Wechsel, da Ängste, hier Trigger, da neue Erfahrung, hier neue Beziehung, da wieder eine Beziehung beendet, wieder reflektieren, wieder hinterfragen, wieder an mir arbeiten. Warum komme ich immer wieder an den gleiche Punkt, liegt es an mir? Wieder arbeite ich an mir, weiss immer wie mehr was ich will, was passt zu mir, wie will ich leben, welche Beziehungsform, was brauche ich, was ich für eine Frau will ich, werde männlicher. Die Polarität steigt, kann die sexuelle Kraft immer wie besser steuern, kann sie bei der Frau aktivieren, weiss immer mehr was die Frau benötigt und werde trotzdem immer wieder überrascht, über die Reaktion, über das Chaos. Ah das Chaos, Shakti, da ist es wieder, Chaos braucht halt, die Männlichkeit, Shiva. Stabilität und Ausrichtung zeigen, das Chaos besänftigen. Aber auch lernen loszulassen, dem Chaos Raum geben, die Frau Frau sein lassen, wieder an einem ähnlichen Punkt angelangt, wieder Enttäuschung, wieder loslassen, wieder eine Träne vergissen und aufstehen, wieder an mir arbeiten, nächstes Mal besser machen, try and error. Mann sein, aufstehen und weiter gehts... so ist das Leben als Mann...