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Intimität und um Exfrau geweint

Intimität
Intimität

Gestern in der Masterclass Intimmassage ging es um "Intimität". Wir haben darüber gesprochen, wie man Intimität aufbaut, was es alles braucht. Es ist sehr spannend, man denkt bei Intimität zuerst an sexuelle Berührungen. Dabei sind sexuelle Berührungen störend, um Intimität aufzubauen. Über Intimität schreibe ich vielleicht mal einen eigenen Blogartikel. Zuerst will ich euch von meiner intimen Erfahrung erzählen. Am Mittag haben meine Mitschüler mich gefragt, ob ich vom Massieren leben. Ich erzählte ihnen, dass ich mal eine Massagepraxis mit Mitarbeiter mit meiner Exfrau aufgebaut habe und wir davon gelebt haben. Auch schon die letzten Tage war meine Exfrau wieder sehr präsent, ich habe über sie gesprochen und sie beim Schreiben erwähnt gehabt. Aber es war nicht so, dass ihr erwähnen mich emotional durchgeschüttelt hat. Ich kann schon seit längerer Zeit über sie sprechen, ohne gleich emotional zu werden. Unsere Trennung ist über 2 Jahre her. 

 

Nach dem Mittag habe ich eine Frau ausgesucht für den Massageaustausch. Ich habe mir gar nichts dabei gedacht, zuerst habe ich sie massiert und Intimität aufgebaut. Dann, bei der Rückrunde, bevor sie mich massiert hat, habe ich ihr von der empfindlichen Stelle zwischen meinen Schulterblättern erzählt. Das ist der Ursprung meiner Ekstase. Dort war schon vor vielen Jahren diese eine ekstatische Stelle. Heute hat sich mein ekstatisches Empfinden über meinen ganzen Körper verteilt, nicht mehr nur diese eine Stelle. Aber das ist quasi immer noch der Ursprung meiner Ekstase und immer noch der empfindlichste Ort. Item, als ich dann auf dem Bauch lag und sie diese Stelle berührt hat, merkte ich, dass sie diese Stelle anders berührt, als die anderen Frauen vor ihr. Sie berührte die Stelle, genauso wie meine Exfrau. Und es war nicht nur die Art der Berührung, es war auch ihre Energie und diese Art von Intimität, die mich an sie erinnert hat. Und ich merkte wieder, wie sehr ich meine Exfrau vermisse. Ich war zutiefst berührt und habe losgeheult. Ich habe um sie getrauert, um meinen Verlust, es tat höllisch weh in meinem Herzen. Ich habe mir gewünscht, dass sie mein Weinen hört und sie mich tröstet, mich in den Arm nimmt. Wenn ich nur stark und laut genug weine, wird sie es schon hören und kommen. So wie meine Erfahrung aus der Kindheit. Wenn ich nur laut genug geweint habe in meinem Zimmer, kam dann meine Mutter zu Türe rein und tröstete mich. Aber meine Exfrau kam leider nicht, ich musste noch stärker weinen. Dann dachte ich "komm schon, die Trennung ist über 2 Jahre her, lass los". Ich habe mich aufgerichtet wie ein Shiva, um mich zu stärken, damit das Weinen aufhört. Sie hat meine Brust massiert und mich gehalten. Und dann kam nochmal eine Welle von Trauer. Ich habe mich auf ihren Schoss gelegt, wie ein Junge auf den Schoss seiner Mutter. Sie hat mich gehalten und getröstet. Klar, es war nicht meine Exfrau, die mich da gestreichelt und gehalten hat, aber ich war zumindest nicht alleine. Sie hat mich durch die Trauer getragen und begleitet. Sie war einfach für mich da. Ich war Dankbar. Jedes Weinen hat auch was Loslassendes und ich bin dankbar, konnte ich mich so zeigen, mit meinen Emotionen, ohne Maske. Und das ist wahre "Intimität".

 

Was ist für euch Intimität?

 

Das Erlebnis hat mich enorm müde gemacht, ich ging früh ins Bett und ich erwachte wieder zwischen 3 und 4 Uhr morgens, um darüber schreiben zu können. Das Schreiben, das Beschreiben von Erlebnissen, das Erfassen von Erlebten in Wörtern, hilft mir zu verarbeiten. Es hilft mir, meinen Geist zu befreien. Und um diese Zeit ist mein Geist sehr frei. Viele Autoren schreiben um diese Zeit, habe ich erfahren. Nun schlafe ich weiter und bin gespannt auf eure Antworten. 

Intimität
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